Eine Rezension von Daniel Jonah Goldhagens „Das Böse stirbt nie aus”, Teil 2

  1. Juni 2015—

Teil 1

„Antisemitismus” als „wahrhafte böse Ausgeburt des Christentums”

Statt dass Feindschaft gegen Juden ihre Ursprünge in der Gruppenkonkurrenz um Ressourcen hat, behauptet Goldhagen „Antisemitismus” sei „die wahrhafte böse Ausgeburt des Christentums.”[1] Er ignoriert passenderweise die Tatsache, dass Antipathie gegen Juden während der vorchristlichen Zivilisationen Ägyptens, Griechenlands und Roms weitverbreitet war und meint stattdessen, dass „Antisemitismus”

im damaligen Israel um Christi Geburt begann und sich wenig später nach Griechenland ausbreitete. Dort wurde er im Kontext der Sehnsucht der frühen Christen festgeschrieben sich die jüdische religiöse und messianische Tradition anzueignen, um also eigentlich ein Judentum in neuem Gewand zu schaffen. In Griechenland schrieben dann Leute, die Jesus nie gesehen hatten und nichts von den Ereignissen in seinem Leben wussten, die Evangelien erst 50 oder 100 Jahre nach dessen Tode im besten Falle gemäß dem nieder, was man vom Hörensagen kannte. Als Kaiser Konstantin zum Christentum übertrat und es im Römischen Reich zur Staatsreligion machte, feierte der Antisemitismus beachtliche Erfolge und schlug tiefe Wurzeln in Rom, dem damaligen Zentrum der westlichen Welt. Als sich sein Herrschaftsgebiet auf andere europäische Länder ausbreitete, brachten die säkularen und religiösen Behörden das antisemitische Evangelium mit sich. Nach dem Fall von Rom (den die Kirche überlebte) verbreitete sich dieses überall in Europa, sodass sich während des Mittelalters der Antisemitismus zusammen mit dem Christentum zu einem paneuropäischen Glaubenssystem entwickelt hatte, welches verschiedene Völker, Angehörige aller Klassen und Berufe und schließlich sogar unterschiedliche und sich untereinander bekriegende Formen des Christentum vereinte. Mit der späteren europäischen und christlichen Kolonisierung großer Teile der Welt verbreitete sich der Antisemitismus noch weiter.[2]Goldhagen erwähnt ebenso wenig die Tatsache, dass das Christentum im Gegensatz zum Judentum ein universalistisches Glaubensbekenntnis ist, was dazu führte dass die Europäer als erste die Sklaverei aus moralischen Gründen abschafften. Stattdessen besteht er darauf, dass das Neue Testament eine „antisemitische” und „ausmerzende” Abhandlung ist:

Die Bibel ist trotz anders lautender ergänzender Aussagen in ihrem Wesen ein Dokument der Vernichtung. Die Kodierung eines vernichtenden Antisemitismus gegen Juden. Von den Appellen des Evangeliums an Juden, Jesus zu folgen abgesehen, missbilligt sie den kulturellen Kern der Juden (nämlich die Gesetze und Normen der jüdischen Bibel). Es wird darin implizit und explizit dazu aufgerufen, die Existenz der Juden als Volk zu beenden. Man dämonisiert Juden als vermeintliche Feinde und Mörder Christi und bedroht sie mit Gewalt und Zerstörung. Somit fällt es einem schwer die dahintersteckende ausmerzende Geisteshaltung nicht zu erkennen, einen Entwurf für eine ausmerzende Politik, und wenn auch nur stillschweigend einen Aufruf zur Ausmerzung an sich— und so wurde sie von Christen und anderen, die sich diesem grundlegenden Paradigma verpflichtet fühlen, auch verstanden.[3]       

Für Goldhagen enthält das Neue Testament „allein in den Vier Evangelien und der Apostelgeschichte 450 antisemitische Bibelsprüche, also im Durchschnitt mehr als zwei pro Seite.”[4] Passenderweise verschweigt er die „vernichtenden” Denkweisen und Handlungen, die in der jüdischen Bibel viel offensichtlicher sind und wie diese jüdisches Verhalten gegen Nichtjuden beeinflusst haben.

Zum Beispiel hilft Gott bei Joshua 6:20–21 den Israeliten, Jericho zu zerstören, wobei „Männer und Frauen, Junge und Alte, Kühe, Schafe und Esel” getötet wurden. Bei Deuteronomy 2:32–35 lässt Gott die Israeliten alle in Heshbon töten, einschließlich der Kinder. Bei Deuteronomy 3:3–7 veranlasst Gott, dass die Israeliten den Einwohnern von Baschan das Gleiche antun. Im Buch Numeri 31:7–18 bringen die Israeliten alle Midianiter um außer den Jungfrauen, die sie als Kriegsbeute nehmen. Im 1. Buch Samuel 15:1–9 befiehlt Gott den Israeliten alle Amalekiten zu beseitigen — Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge sowie ihr Vieh — für etwas, was die Vorfahren der Amalekiten 400 Jahre früher getan hatten. Die tiefe Feindschaft gegen Nichtjuden und das jüdische Überlegenheitsgefühl außer Acht lassend, die die Jüdische Bibel und den Talmud durchdringen, vertritt Goldhagen folgende These:

Seit zweitausend Jahren ist der Antisemitismus das Herzstück der christlichen Zivilisation, zunächst in deren europäischen Kernland und dann durch die Mission auf der ganzen Welt verbreitet. Er ist in der Bibel zu finden. Die Missbilligung der Juden und die Ersatztheologie, nach der die Juden verschwinden sollten, waren historisch gesehen ein zentraler Punkt des Christentums und des christlichen Selbstverständnisses. Die christlichen Kirchen haben bis vor kurzem unaufhörlich gegen Juden gepredigt. Man identifizierte Juden mit dem Bösen, einschließlich des Teufels, und somit war jahrhundertelang im Christentum deren Beseitigung ein Schwerpunkt des Denkens und Handelns.[5]    

Auf der Basis einer 2012 in der Europäischen Union durchgeführten Umfrage behauptet Goldhagen, dass ca. 100 Millionen Europäer an das „gefährlichste antisemitische Gerücht aller Zeiten” glauben, nämlich dass Juden für die Kreuzigung von Jesus Christus verantwortlich sind. Man muss demnach nur dem Wortlaut des Neuen Testaments Glauben schenken, was Leben und Tod von Jesus angeht, und schon ist man „Antisemit”. Laut Goldhagen würden die hochgerechneten Ergebnisse unter Einschluss Russlands und der Ukraine dazu führen, „dass man noch 40 Millionen dazurechnen könne, was eine europäische Gesamtzahl von 140 Millionen unverbesserlicher Antisemiten ergibt.”[6] Er wendet sich dann den Vereinigten Staaten zu wo laut Goldhagen Befragungen darauf hinweisen, dass „fast jeder dritte Amerikaner (31%), also 90 Millionen Menschen, ebenfalls an das gefährlichste antisemitische Gerücht aller Zeiten glauben: dass Juden die Verantwortung tragen für den Tod Christi.’” In anderen  Worten glaubt ein Drittel der Amerikaner einfach an die biblische Darstellung vom Leben und Tod Jesu.

„Trotz ihrer öffentlich vertretenen Position” hat laut Goldhagen die Katholische Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil „es versäumt, den Antisemitismus aus ihrer Lehre und Liturgie zu verbannen” und das sei „sogar in Europa und Nordamerika der Fall.” Er bedauert die Tatsache, dass die Kirche „wenig und an vielen Orten gar nichts getan hat, um während der heiligsten Zeit im Kirchenjahr und durch die so dargestellte Geschichte Jesu die Verbreitung von Antisemitismus aufzuhalten.”[7] Er führt an, dass der Katholizismus in Teilen der Welt sich immer noch in „einem mittelalterlichen” oder „einem Zustand vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil” befände, was die Darstellung von Juden angeht.” Natürlich beunruhigt ihn es in ähnlicher Weise nicht, wie der Talmud (der in einem vormittelalterlichen Zustand verharrt) Jesus beschreibt und lehrt, wie Juden Christen behandeln sollten.[8]

Wie man vermuten könnte, betrachtet Goldhagen Mel Gibsons Streifen Die Passion Christi als „einen sogar nach den Richtlinien der Katholischen Kirche über die letzten Tage und den Tod Jesu unverhohlen antisemitischen Film.” Er verurteilt Mel Gibson als „einen waschechten, katholischen Antisemiten der alten Schule”, der in  Die Passion Christi „öffentlich seinem neutestamentarischen Hass durch filmische Verleumdung und Aufwiegelung sowie privat durch unkontrollierbare Ausfälle freien Lauf lässt.”[9] Ebenso prangert er Bischof Giacomo Babini an, der es 2010 gewagt hatte zu bemerken, dass ein „zionistischer Angriff” hinter der Kritik an dem Papst wegen des Sexskandals stand. Der Bischof erklärte, dass „Juden die Kirche nicht wollen, sie sind ihre natürlichen Feinde.”[10] Goldhagens augenfälliger Hass auf die Katholische Kirche verleiht Babinis These lediglich noch mehr Gewicht.

Christentum „antisemitischer” als Islam

Während Goldhagen die Behauptung aufstellt, dass die Behandlung der Juden in den heiligen Texten des Islam (Koran und Hadith) entsetzlich sei, da diese auf einem antisemitischen Denkmuster basieren und damit grundlegend für den Antisemitismus der arabischen und islamischen Welt sind, entsprechen diese jedoch nicht den biblischen Beschreibungen der Geschichten um Jesus, mit dessen Botschaften und seinem Tod, welche die Juden grundsätzlich als Schurken sehen.

[11] Er stellt fest, dass „nur wegen dem grauenerregenden christlichen Standard islamischer und muslimischer Antisemitismus (fälschlicherweise) historisch gesehen als weniger schlimm angesehen wurde.”[12] Islamischer „Antisemitismus” ist also schlecht, aber für Goldhagen ist die christliche Variante unendlich schlimmer.

Hier wird der Grund ersichtlich für die überwältigende jüdische Unterstützung der muslimischen Masseneinwanderung in ehemals homogene, weiße, christliche Länder — trotz der offensichtlichen Gefahr, die diese für Juden darstellt. Wenn, wie Goldhagen betont, der „Antisemitismus das vom Christentum hervorgebrachte wahrhaft Böse ist”, dann ergibt sich logischerweise daraus, dass dieses vollständig vom Antlitz der Erde getilgt werden muss. Weiße christliche Nationen haben schlicht keine Daseinsberechtigung — koste es, was es wolle.

Was Juden auf keinen Fall wollen ist eine zu 90% weiße und christliche Bevölkerung, wo sie eine kleine Minderheit von 1% bilden. Sie werden immer darauf hinarbeiten, dies zu untergraben, nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa, Kanada, Australien und Neuseeland. Sie fühlen sich viel sicherer an Orten wie New York mit einer wilden Mischung aus Rassen und Völkern. Die für Juden so charakteristische Gruppenloyalität zieht in einer Gesellschaft ohne geschlossenen rassischen und kulturellen Kern viel weniger Aufmerksamkeit auf sich. Es ist daher in jüdischem Interesse die Identität der Nationen, in denen sie leben, zu verwässern und zu schwächen. Die Geschichte hat gezeigt, dass jüdische Gemeinschaften in der Diaspora nur dann gedeihen, wenn die Identität ihrer nichtjüdischen Identität schwach ist.

Trotz der jüdisch-ethnopolitischen Ursprünge einer liberalisierten Einwanderungspolitik in westlichen Ländern schreibt Goldhagen so als ob die europäischen Völker ihre Grenzen freiwillig der Dritten Welt geöffnet und eine massive nichtweiße Einwanderung begrüßt hätten:

Eine simple Tatsache, der nicht genug Beachtung geschenkt wird, ist das enorme Reservoir an Antisemiten — in den arabischen und islamischen Staaten und jetzt unter den im Ausland lebenden arabischen und islamischen Einwanderern und deren Nachkommen — das die Welt mit strenggläubigen Antisemiten überflutet. Das heißt nicht, dass alle die in den Ländern ihrer Vorfahren oder jetzt vorwiegend nichtarabischen oder islamischen Nationen lebenden Araber oder Moslems antisemitisch sind, aber eine große Anzahl von ihnen ist es. Gleichzeitig sind sie eine Menschenmasse in Bewegung. Millionen Menschen arabischer Abstammung haben ihren Wohnsitz im Ausland. Neunzehn Millionen Moslems leben allein in der Europäischen Union, siebzehnmal so viel wie die 1,1 Millionen Juden. … Moslems und Araber sind sich ihrer zahlenmäßigen Stärke und ihrer Fähigkeit antisemitische Einstellungen zu verbreiten bewusst. Sie üben Druck aus, damit antisemitische Politik gemacht wird. In keinem Winkel dieser Erde können sich Juden sicher fühlen und fast überall wo Juden wohnen (und am wahrscheinlichsten dort, wo es nur wenige gibt) ist es aufgrund der tatsächlichen oder angedrohten Gewalt seitens der Muslime und Araber gefährlich für sie.[13]

Juden beschweren sich erst dann über die multirassischen und multikulturellen Früchte ihrer gemeinsamen Arbeit, wie es z.B. Goldhagen hier tut, wenn diese beginnen jüdisches Leben zu stören.

Die mit der jüdischen Denkweise bestens vertrauten Moslems, die noch über einen starken Kollektivsinn verfügen, haben keine Angst davor Juden zu bekämpfen und werden – ganz im Gegensatz zu den Europäern – nicht so schnell unterwandert. Dagegen werden die einfühlsamen, fairen und toleranten Weißen leichte Opfer jüdischer Manipulation.

Jüdische Macht als „antisemitische Einbildung”

In Das Böse stirbt nie aus schreibt Goldhagen, dass die Vorstellung eines „vermeintlichen Stammesgefühls” sowie „einer welterschütternden Macht und Bösartigkeit der Juden nach wie vor Produkte antisemitischer Einbildung sind.”[14] Dabei waren in den frühen 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts selbst Präsident Nixon, damals vermutlich der mächtigste Mann der Welt, und Billy Graham, der bedeutendste christliche Führer in den USA, aus Angst um die Auswirkungen nicht in der Lage öffentlich ihre großen Bedenken gegen Macht und Einfluss der Juden in den Vereinigten Staaten zu äußern. Goldhagen bezeichnet deren Unterhaltung als einen „grauenerregenden Austausch”:

Im Oval Office des Weißen Hauses ließ Nixon 1972 eine kurze antisemitische Schimpftirade gegen die ‘totale Vorherrschaft der Juden in den Medien’ los und was er als deren linke Neigungen empfand. Der Präsident der Vereinigten Staaten, mit unbegrenztem Zugang zu den besten Informationsquellen bezüglich aller Aspekte seines Landes, verfiel im privaten Gespräch über Juden in den Jargon eines ignoranten antisemitischen Eiferers. So weitverbreitet und unfassbar ist dieses Vorurteil. Graham stimmte Nixon sofort zu, was jüdische Macht und Ruchlosigkeit angeht. Er betrachtete die Worte des Präsidenten als Äußerungen einer verwandten Seele und ließ  seine wahren Ansichten über Juden noch deutlicher durchblicken. „Sie sind es, die das ganze pornografische Material herausbringen”, informierte er Nixon. Die von Juden ausgehende Gefahr sei so groß, erklärte Graham,  dass wir „uns aus ihrem Würgegriff befreien müssen oder dieses Land geht den Bach herunter”.[15]

Als Antwort auf Grahams Anführungen wie die Juden — aufgrund ihrer eigenen Handlungen — 1492 in Spanien und während der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland gewalttätige Gegenreaktionen provoziert hatten bemerkte Nixon: “Es passiert [wieder] — und jetzt wird es in Amerika passieren wenn diese Leute nicht anfangen, sich zu benehmen. … Vielleicht haben sie ja Todessehnsucht.”[16]

Billy Graham und Richard Nixon

Laut Goldhagen vermittelt dieser Austausch „das bizarre Wesen der Ansichten von Antisemiten über Juden: ‘totale Vorherrschaft’, irre Vorstellungen von Pornografie, ‘Würgegriff’ und die akute Bedrohung, dass es mit den Vereinigten Staaten dank der Juden ‘den Bach heruntergeht’.” Goldhagens Reaktion auf die Unterhaltung zwischen Nixon und Graham — so charakteristisch für die große Mehrheit der Juden, die ungeachtet der Tatsachen instinktiv und hysterisch ihre Interessen vertreten— erinnert einen an die Bemerkung des israelischen Journalisten Manny Friedman in seinem Artikel in der Times of Israel  aus dem Jahre 2012. Er schreibt, dass immer wenn jemand behauptet „Juden die Medien” oder „Washington kontrollieren”,

gehen wir sofort auf die Barrikaden. Wir beginnen riesige Kampagnen, um diese Leute abzuschießen. Wir tun alles in unserer Macht stehende, damit sie ihre Arbeit verlieren. Wir veröffentlichen Artikel. Wir haben ganze Organisationen gegründet, die nur deshalb existieren, um den Leuten zu erklären, dass Juden rein gar nichts kontrollieren. Nein, die Medien kontrollieren wir nicht und wir haben in Washington auch nicht mehr zu sagen als andere. Nein, nein, nein, wir schwören: Wir sind genau wie alle anderen! …

Lasst uns hierbei mit uns selber ehrlich sein, meine jüdischen Gefährten. Wir kontrollieren in der Tat die Medien. So viele unserer Leute sitzen in den Aufsichtsbüros aller bedeutenden Filmstudios, dass es schon fast obszön ist. Nahezu jeder Film oder jede Fernsehserie, ob “Tropic Thunder” oder “Curb Your Enthusiasm”, ist voll von jüdischen Schauspielern, Regisseuren und Drehbuchschreibern. Wussten Sie, dass alle acht großen Produktionsstudios von Juden geführt werden? Aber das ist noch nicht alles.

Auch die Werbung, die in diesen Fernsehsendungen zu sehen ist, unterliegt unserer Kontrolle.

Ebenso nicht vergessen sollten wir den AIPAC (Amerikanisch-israelischer Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten), der liebste Prügelknabe jedes Antisemiten. Wir sprechen von einer Organisation, die praktisch das Äquivalent der Weisen von Zion ist. Ich werde nie vergessen, wie ich an der Uni für Israel eingetreten bin und eine der vielen Tagungen des AIPAC besuchte. Buchstäblich stand uns ein Mann gegenüber und erzählte, dass es ihr einziges Ziel sei, nur die Absolventen der 50 besten Universitäten zu rekrutieren, weil diese irgendwann diejenigen sein würden, die eine andere Regierungspolitik machten. Da war ich nun, ein idealistischer Junge, der eine der schlechtesten 50 Unis (ASU, Universität von Arizona) besuchte, der ein bisschen Basisarbeit machen wollte, und diese Burschen reden wörtlich davon, die Regierung zu infiltrieren. Das war sehr intensiv.

Andererseits bezeichnet Goldhagen — wie eine Karikatur des Juden, den Friedman beschreibt —den norwegischen Begründer der Friedensstudien Johan Galtung als verderblichen „Antisemiten”, weil dieser 2011 darauf hingewiesen hatte, dass „Juden die amerikanischen Medien kontrollieren” und die amerikanische Politik verzerren, um Israel zu unterstützen.[17] In gleicher Manier denunziert er die ehemalige Grand Dame des Pressekorps im Weißen Haus, Helen Thomas, weil sie betont hatte dass „der Kongress, das Weiße Haus, Hollywood und Wall Street den Zionisten gehören. Meiner Meinung nach besteht daran kein Zweifel. Sie stecken ihr Geld dorthin, wo es ihnen Nutzen bringt. … Man drängt uns in jeder Hinsicht in die falsche Richtung.”

Für Goldhagen sind die Behauptungen von Galtung und Thomas (die jahrzehntelang zum engsten Kreis des amerikanischen politischen Journalismus gehörte), „alte antisemitische Sinnbilder— über Juden und Geld und die Medien und die Verformung des Willens und der Menschen —herausgeputzt für ein neues globale Zeitalter.”[18] Warum sich mit Sachverhalten auseinandersetzen? Sogar die Antidiffamierungsliga (ADL) gibt stillschweigend zu, dass Juden Hollywood schmeißen. Natürlich sind sie vorsichtig genug die lächerliche Behauptung hinzuzufügen, dass dies keinen Einfluss auf den Inhalt der Medien hat.

Goldhagen ignoriert erneut die von Friedman (obgleich für ein jüdisches Publikum) ausgesprochenen offensichtlichen Wahrheiten und ist deshalb außer sich, dass der ehemalige belgische Außenminister sowie stellvertretender Premier und 2013 Handelskommissar der Europäischen Union Karel de Gucht sich getraut hat, offen über jüdische Macht zu sprechen, als er warnte:

Unterschätzen Sie nicht die jüdische Lobby im Regierungsviertel in Washington. Das ist die am besten organisierte Lobby, man sollte nicht unterschätzen, wie sehr sie die amerikanische Politik im Griff hat— egal ob es Republikaner oder Demokraten sind. … Unterschätzen Sie nicht die Meinung … des durchschnittlichen Juden außerhalb Israels/ … In der Tat glauben — es ist anders nur schwer zu beschreiben — die meisten Juden, dass sie im Recht sind. Und einem Glauben kann man nur schwer mit rationalen Argumenten begegnen. Und es ist dabei weniger relevant, ob es religiöse Juden sind oder nicht. Laizistische Juden glauben ebenfalls, dass sie Recht haben. So ist es nicht einfach eine rationale Diskussion über die Ereignisse im Nahen Osten zu haben, auch nicht mit moderaten Juden.[19]

Laut Goldhagen hat sich Gucht durch diese einfache Feststellung selbst als „ein widerlicher Antisemit” entlarvt. Eine Untersuchung der Beiträge zur Kampagnenfinanzierung beider großer Parteien in den USA reicht aber aus um zu bestätigen, dass Juden beide Seiten in der Tasche haben. Während die Demokraten eher jüdischen Interessen im Inland durchsetzen (d.h. offene Grenzen und Multikulturalismus) und die Republikaner eher eine jüdische Außenpolitik betreiben (d.h. die wirtschaftliche und militärische Zerstörung der Feinde Israels), widerspricht grundsätzlich keine der beiden Parteien dieser Politik. Demnach schaffen es also die Republikaner eher, dass ihr Sohn im Kampf für Israel fällt. Die Demokraten werden dagegen ihr Bestes tun, damit man ihre Kinder bei der Arbeitssuche zugunsten von Nichtweißen benachteiligt. Aber auch Demokraten sind kaum gefeit gegen die Machenschaften der Israel-Lobby und die Republikaner haben ihrerseits wenig getan gegen die Enteignung der weißen Amerikaner.

„Es gibt schlichtweg keine Israel-Lobby”

Goldhagen betrachtet Äußerungen dass Juden einen dominierenden Einfluss auf Elite-Institutionen der Vereinigten Staaten (einschließlich des Kongresses) ausüben lediglich als eine weitere auf einer langen Liste von antisemitischen Verleumdungen. Die Wahrnehmung, dass jüdische Interessen die amerikanische Außenpolitik bestimmen, ist für Goldhagen keineswegs so unübersehbar wie für jeden durchschnittlich intelligenten Menschen, der sich oberflächlich mit amerikanischer Politik beschäftigt, sondern ein Beweis für den Erfolg von „Antisemiten”, die „hart gearbeitet haben” um diesen irreführenden Eindruck zu erzeugen.

Die Auffassung, dass Juden die Vereinigten Staaten kontrollieren, gehörte zum Standardrepertoire der Nazis und ist seitdem fester Bestandteil antisemitischer Ansichten. Die heutige Meinung, dass die Vereinigten Staaten ein besseres Land wären, stünden sie nicht unter der Knute der Juden, dass es auch dem Nahen Osten besser ginge und die ganze Welt lebenswerter wäre, kommt von jenen Leuten deren Antisemitismus sich hauptsächlich auf die Vereinigten Staaten selber konzentriert. In ihrem vieldiskutierten Buch The Israel Lobby gehen John Mearsheimer und Stephen Walt mit solchem Antisemitismus haussieren, der im Gewand akademischer Seriosität und Korrektheit daherkommt. Sie erfinden einen Buhmann namens Israel-Lobby, in der Leute zusammengefasst und damit delegitimiert werden, die mit Worten oder auf materielle Weise Israel unterstützen. Gewiss ist ihr Werk die am besten getarnte antisemitische Abhandlung auf English der letzten Jahrzehnte. …[20]

Kurz gesagt üben laut Mearsheimer und Walt Juden und die Nichtjuden, die sie hinzugewählt oder die sich mit ihnen zusammengetan haben (Mearsheimer und Walt bestehen aus Vorsicht formell darauf, dass einige Nichtjuden  ebenso Teil der Israel-Lobby sind), eine hinterlistige Kontrolle über die Festlegung der Richtlinien der amerikanischen Außenpolitik aus, verraten amerikanische Interessen, überredeten die Vereinigten Staaten zu einem unnötigen Krieg gegen den Irak, wodurch die USA verarmten, erzeugen in vielen Nationen antiamerikanische Gefühle, richten Zerstörung am anderen Ende der Welt an und verursachen den Tod einer großen Anzahl unschuldiger Amerikaner. In einem früheren Artikel — bevor sie ihre Darstellung für das Buch entschärften— hatten Mearsheimer und Walt sich sogar noch offener auf die Art und Weise geäußert wie es Antisemiten zu allen Zeiten getan haben. Sie warnten in ahnungsvollem Ton vor der Macht „Israels und seiner amerikanischen Unterstützer”: „Sollten ihre Versuche gelingen, die US-Politik zu bestimmen, werden Israels Feinde geschwächt oder gestürzt. Israel hätte dann freie Hand mit den Palästinensern und die USA müssten dann den Löwenanteil tragen, was Kampfeinsätze, Blutzoll, Wiederaufbau und Reparationen angeht.”[21]

Für den Ultrazionisten Goldhagen steht fest: „Es gibt schlichtweg keine Israel-Lobby.” Dies trotz des Umstandes, dass er an anderer Stelle in Das Böse stirbt nie aus zugibt: „Zweifelsohne hatten Israels Unterstützer durch ihr Übergewicht in einer Demokratie und ihrer Leidenschaft für eine belagerte, in ihrer Existenz bedrohte Demokratie, mit der viele sympathisieren und sich identifizieren, Einfluss in Washington.” Nachdem er dies gesagt hat, bestätigt er dass „die meisten nicht formell oder informell einer Lobby angehören, welche in der amerikanischen Politik eine Organisation oder Gruppe von Organisationen bezeichnet, die Regierungsbeamte direkt zu beeinflussen sucht und mit welcher man etwas assoziiert, dass nicht im öffentlichen Interesse ist oder Schlimmeres.” Goldhagens kasuistische Argumentation zielt offensichtlich darauf ab, dass Amerikas Interessen von denen Israels nicht zu unterscheiden sind. Der AIPAC und die anderen neokonservativen Organisationen die im Kongress aggressive Lobbyarbeit im Auftrag Israels leisten sind die einzigen, die sich wirklich für amerikanische Interessen einsetzen und demzufolge auch keine wirkliche „Lobby.”

Gemäß Goldhagen ist es Israel wert, verteidigt zu werden, koste es was es wolle, weil „Israel seit Jahrzehnten die einzige echte Demokratie im Nahen Osten und ein zuverlässiger Alliierter der Amerikaner gewesen ist, auch während des Kaltes Krieges.”[22] Selbstverständlich erwähnt er weder den israelischen Angriff auf das Aufklärungsschiff USS Liberty noch die Lavon-Affäre in Ägypten noch die ausgedehnte Spionagetätigkeit der Israelis gegen die Vereinigten Staaten oder die Tatsache dass das Bündnis mit Israel den Amerikanern keinerlei Nutzen bringt. Ferner ist er in keiner Weise mit der eigentlichen Argumentation von Mearsheimer und Walt vertraut, ob die Vereinigten Staaten überhaupt von ihrer großzügigen Unterstützung Israels profitieren. Er sieht auch keine Notwendigkeit das Thema anzusprechen, ob Israel nach 50 Jahren Besatzung, ethnischer Säuberung, Apartheid und legaler Diskriminierung sinnvollerweise noch als Demokratie bezeichnet werden kann.

Goldhagen argumentiert stattdessen, dass „Antisemiten” die Ursache für „Israels Bösartigkeit” in „dessen Eigenschaft als jüdischer Staat begründet sehen, nämlich einem Land der Juden. Denn obwohl viele, wenn nicht meisten Länder auf der Welt als Ausdruck der nationalen Einheit eines Volkes gedacht sind, erlauben es Antisemiten eben nicht, dass eventuell Juden das Gleiche tun und führen routinemäßig an, dass es ‘rassistisch’ sei Israel als einen ‘jüdischen’ Staat zu bezeichnen, obwohl die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung jüdisch ist. ”[23]

Das ist absurd. Zumindest aus meiner Perspektive versetzt Israel weiße Nationalisten weniger deshalb in Rage, weil Juden einen erklärtermaßen jüdischen Staat mit einer rassisch restriktiven Einwanderungspolitik (was nur natürlich ist) erhalten wollen. Es hat mehr mit der Scheinheiligkeit von Leuten wie Goldhagen zu tun, die solch einen Staat für Juden unterstützen, während die europäischen und europäisch geprägten Pendants zu Israel (wie Australien zur Zeit der White Australia policy) als moralisch verwerflich betrachtet und deshalb zur Zielscheibe jüdischer Aktivisten werden, die für Einwanderung, Multikulturalismus und die Enteignung der weißen Bevölkerung werben.

Alle europäischen Länder und solche mit europäischer Prägung waren ursprünglich als Ausdruck der nationalen Einheit eines Volkes gedacht. Das dies ist nicht mehr länger der Fall ist, liegt zum größten Teil an jüdischem intellektuellen und politischen Aktivismus. Zionistische Juden sind stolz darauf, die rassische und ethnische Basis westlicher Nationen zerstört zu haben und streuen damit Salz in die Wunde. Hier ein Beispiel: der australische jüdische Aktivist und Herausgeber der Australian Jewish News Dan Goldberg räumte stolz ein: „Zusätzlich zu ihrem Aktivismus was Aborigines angeht, führten Juden den Kreuzzug an gegen die White Australia policy, eine Reihe von Gesetzen, die von 1901 bis 1973 die nichtweiße Einwanderung nach Australien beschränkte.” 

Jüdische Finanzkraft als „bizarre” Vorstellung

Es scheint Goldhagen äußerst zu verblüffen, dass für irgendjemanden „der große Erfolg von Juden in der Geschäftswelt ein Problem sein oder eine Bedrohung darstellen sollte, dass man annimmt sie verhielten sich in diesem Umfeld inkorrekt oder könnten es zumindest tun.” Eine Umfrage aus dem Jahre 2007 fand heraus, dass ca. 40% der Europäer dem laut Goldhagen „bizarren” Glauben anhängen, dass „Juden an internationalen Finanzmärkten zu viel Macht haben,” während gemäß einer Befragung aus dem Jahre 2009 angeblich ca. 30% der Europäer meinen, Juden wären zumindest in gewissen Ausmaße für die globale Finanzkrise verantwortlich. Goldhagen fragt entrüstet, warum man „internationale Bankiers und Devisenhändler, die nun mal Juden sind, als solche definieren würde, warum solche Juden mit so viel Macht (was immer das heißt) geschweige denn zu viel Macht etwas Schlechtes wären — zu welch bösem Zwecke nutzen diese angeblichen Juden solche Macht denn?”[24]

Goldhagen ignoriert dabei den Zusammenhang zwischen ihrem unverhältnismäßigen Wohlstand und ihrem übermäßigen Einfluss auf die Politik, die Legislative sowie die Medien und wie jüdische Eliten diesen genutzt haben, um westliche Gesellschaften in ihrem eigenen Interesse umzugestalten. Sheldon Adelsons gegenwärtiger Beeinflussung der Republikaner ist nur ein Beispiel dafür, wie jüdische Finanzmacht amerikanische Innen- und dadurch auch Außenpolitik bestimmt. Ich würde in der Tat die These verfechten, dass der gesamte antiweiße politische und kulturelle Überbau im gegenwärtigen Westen auf der Grundlage von jüdischem Wohlstand aufgebaut ist. Jüdische Amerikaner machen nur 2,2% der Bevölkerung in den USA aus, doch stellen sie ca. 35% der US- Milliardäre und ca. 50% der Bankiers an der Wall Street. Goldhagen ist jedoch immun gegen jeden erbrachten Beweis, der die Gültigkeit der in den Umfragen der ADL getätigten Aussagen bestätigt, und erklärt dass „eine Person die versucht diese zu rechtfertigen oder in anderen Worten behauptet sie wären entweder wahr oder glaubhaft genug damit lediglich beweist, dass sie oder er antisemitisch ist.”[25]

Der Autor von Das Böse stirbt nie aus sieht sich dadurch ermutigt dass trotz einer Umfrage nach der 80% der befragten Amerikaner der Aussage zustimmen, dass „Wall Street und große Bankeinrichtungen in unserem Land aus Eigeninteresse handeln und nicht gemäß den Interessen der amerikanischen Wirtschaft operieren” dies nicht zu einer stärkeren Ablehnung von Juden in den Vereinigten Staaten geführt hat. „Da man Juden normalerweise mit Wall Street und dem Bankwesen assoziiert und eine der Standardfragen in den Umfragen über Antisemitismus sich spezifisch auf Wall Street bezieht ist es außerordentlich bedeutsam, dass es bei dieser Anschuldigung gegen Juden keine Zunahme gegeben hat.”[26]  Gleichzeitig ermuntert ihn dass „obwohl fast 3/5 der Amerikaner (57%) glauben dass es in Washington eine Gruppe von Intriganten gibt, die nur für ihre eigenen Interessen arbeitet — dies ist eine ungewöhnlich hohe Zahl —  so sind in diese vermeintliche Verschwörung keine Juden verwickelt noch hat diese recht populäre Sichtweise die Wahrnehmung von Juden spürbar beeinflusst.”[27]

Dies kann man zum großen Teil darauf zurückführen, wie Bankiers, Finanziers, Politiker und Politikberater von Hollywood präsentiert werden, wo man sie ausnahmslos als soziopathische protestantische Weiße darstellt und eher nicht als die Juden, die sie in sehr vielen Fällen sind. Die Masse der Hollywooddramen stellt Fachmänner aus der Finanzwelt als skrupellos und geldgierig dar, aber diese Charakterzüge werden nie mit Juden in Verbindung gebracht. Sogar wenn eine Rolle auf einem reellen jüdischen Individuum basiert, mutiert dieser in Hollywood zu einem protestantischn Weißen und somit wird die tatsächliche ethnische Identität der finanziellen und politischen Elite vor dem durchschnittlichen Amerikaner geheim gehalten.

Zu Teil 3.

 

[1] Daniel Jonah Goldhagen, The Devil That Never Dies (New York NY: Little, Brown & Co., 2013), 458.

[2] Ibid. 194-95.

[3] Ibid. 61.

[4] Ibid. 70.

[5] Ibid. 94.

[6] Ibid. 259-60.

[7] Ibid. 241.

[8] Ibid. 243.

[9] Ibid. 33.

[10] Ibid. 243.

[11] Ibid. 223.

[12] Ibid. 95.

[13] Ibid. 197-98.

[14] Ibid. 20-21.

[15] Ibid. 91-92.

[16] Ibid. 93.

[17] Ibid. 30.

[18] Ibid. 289.

[19] Ibid. 288-89.

[20] Ibid. 26.

[21] Ibid. 28.

[22] Ibid. 29.

[23] Ibid. 332.

[24] Ibid. 267.

[25] Ibid. 270.

[26] Ibid. 284.

[27] Ibid.

 

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